Bei der Elektro-Epilation entscheidet in erster Linie das Ausmaß der Behaarung über den notwendigen zeitlichen Aufwand und die damit verbundenen Kosten. Zusätzlich können Behandlungsdauer und -ablauf von vielen, individuell sehr unterschiedlich ausgeprägten Faktoren beeinflusst werden wie z. B. von der Beschaffenheit der Haare und ihrer Follikel, der Hautverträglichkeit, Vorbehandlungen (Zupfen, Entwachsen, Lasern …) und vor allem von der Stärke und Tiefe, mit der die Follikel in der Haut verankert sind.
Auch in durchaus seriösen Medien liest man immer wieder, dass die Elektro-Epilation aufgrund ihrer zeitaufwändigen Vorgehensweise nur für sehr kleine Flächen und nur für die Behandlung weniger, einzelner Haare geeignet sei. Leider findet man derartige Aussagen sogar auch bei Anbietern der Elektro-Epilation, die es ja eigentlich besser wissen sollten. Eine Dermatologin aus Wiesbaden gibt in ihren FAQ's z. B. an, dass pro Sitzung "ca. 20-40 Einzelhaare entfernt werden könnten". Derartige Aussagen resultieren aus völliger Unkenntnis und haben mit einer professionellen Elektro-Epilation nichts gemein.
Als professionelle Elektrologistin mit mehr als 20 Jahren Erfahrung arbeite ich mit einer Geschwindigkeit von 400 bis 1000 Haaren pro Stunde. Bei optimalen Bedingungen kann sogar eine Geschwindigkeit bis zu 1200 Haaren erzielt werden.
Bei der Behandlung großflächiger Areale sind Langzeitsitzungen von mehreren Stunden kein Problem. Dabei können schon mal ein paar tausend Haare für immer zerstört werden.
Der Verlauf einer Behandlung ist so unterschiedlich wie die jeweilige Behaarungssituation. Gemeinsam ist allen Behandlungen, dass zu Beginn längere Termine nötig sind und diese in kürzeren Abständen erfolgen. Infolge kontinuierlicher Reduzierung des Haarbestands verringern sich Häufigkeit und Dauer der Termine immer weiter bis nach ca. 1 ½ Jahren das Ziel vollständig erreicht ist.
Der Erfolg einer Behandlung ist meistens bereits nach den ersten 3 bis 6 Monaten abzusehen. Der anfängliche Behandlungsbedarf kann sich in dieser Zeit ebenfalls schon deutlich reduzieren.
Bei der Mehrzahl der Behandlungen zur Entfernung weiblicher Gesichtsbehaarung sind Termine von 15 bis 60 Minuten Dauer im Abstand von 1 bis 4 Wochen anfänglich ausreichend.
Bereits im ersten halben Jahr verdoppeln sich die Behandlungsabstände, gleichzeitig verringert sich die Behandlungsdauer der einzelnen Sitzungen deutlich. Im letzten Halbjahr liegen die Termine schon Monate auseinander.
Diese Angaben sind Durchschnittswerte, die für ca. 80 % meiner Kundinnen mit Gesichtsbehaarung zutreffen. In den anderen 20 % können die Behandlungswerte sowohl nach oben, als auch nach unten erheblich abweichen. Die Entfernung der Gesichtsbehaarung bei Transsexualität sollte mit einem durchschnittlichen Behandlungsaufwand von 50 – 80 Stunden einkalkuliert werden.
Bei einer Störung des endokrinen Systems (Hormonsystem) oder auch infolge von Medikamenteneinnahme können in der Haut ruhende Follikel dazu angeregt werden, neue Haare zu produzieren. Als Folge davon kann eine lebenslange Notwendigkeit zur Epilation entstehen. Aber auch in einer solchen meist schwierigen Ausgangssituation sind nach Epilation des anfänglichen Haarbestands halbjährliche Wiederholungstermine in der Regel ausreichend.
Fazit:
Bei weißen und schwach pigmentierten Haaren, sowie auch in vielen anderen Situationen gibt es zur Elektroepilation keine Alternative. Aber auch dann, wenn Laser, IPL oder andere Photoepilationsverfahren anwendbar sind, kann die Elektroepilation auch bei großflächiger und dichter Behaarung schneller und kostengünstiger sein, wenn man bedenkt, dass das Ergebnis bei der Elektroepilation endgültig ist. Laser- und IPL-Verfahren versprechen lediglich eine dauerhafte Haarreduktion, d.h. dass schon nach wenigen Monaten alles wieder von vorne beginnen kann.